Achtsamkeit

Heute übe ich mich mal wieder in Achtsamkeit.

Jeder Mensch sollte mit sich selbst achtsam und liebevoll umgehen, auch mit seinem Körper.

Bis zu meinem Burnout im vergangenen Jahr habe ich täglich bis zur Erschöpfung gearbeitet, habe mich durch Dauerstress schlecht ernährt, habe Raubbau mit meinem Körper und vor Allem auch mit meiner Seele betrieben.

Aber ich habe gelernt auf mich zu achten, auf meine Ernährung, auf Ruhephasen.

Denn nur ein gesunder Körper und ein gesunder Geist sind leistungsfähig.

Dazu gehört auch sich Mal eine Pause zu gönnen, auch vom Denken. Sich einfach mal kurz hinzulegen, an die Decke zu starren und das süße Nichtstun zu genießen. So etwas bewirkt Wunder.

Und vor Allem achtsam bei dem bleiben, was man gerade tut, sich bewusst darauf zu konzentrieren und sich von nichts ablenken lassen. Auch das schafft Ruhe, nicht nur im Kopf.

Und alles was ich mache, tue ich BEWUSST.

Wenn ich koche, dann koche ich BEWUSST.

Wenn ich esse, dann esse ich BEWUSST.

Selbst wenn ich mir die Hände wasche, dann tue ich es BEWUSST.

……….

Und ich nehme den Tag heute so wie er kommt, auch wenn die Dinge nicht wie geplant laufen. Dann bleibt eben irgendetwas anderes dafür liegen. Wie sagt man so schön, in der Ruhe liegt die Kraft.

Und ich mache täglich etwas, dass mich glücklich macht. Oft sind es Kleinigkeiten, die der Seele einfach nur gut tun. Ein Spaziergang in der Natur oder auch mal eine kleine Sünde, wie eine heiße Schokolade (bei dieser Jahreszeit und den Temperaturen ein absoluter Genuss!) Solche Kleinigkeiten einfach mal in den Alltag zu integrieren. Und Vorfreude auf etwas, dass mich glücklich macht, ist die schönste Freude!

Einfach auf sich achten und schauen, dass es einem gut geht und man glücklich ist!

Das ist Selbstfürsorge!

Wo seid Ihr besonders Achtsam?

Ich freue mich sehr auf Euer Feedback.

Eure Tanja von T ❤ M

Die Zeit danach…

Die Zeit nach der Klinik war keine einfache Zeit, man kann es schon als einen Drahtseilakt bezeichnen. Als ich nach Hause kam, war erst einmal alles fremd für mich. Mein altes Leben so wie ich es geführt hatte konnte, durfte und wollte ich so nicht mehr weiter führen. Aber wie sollte ich jetzt weiter machen? Wie belastbar war ich nun, was durfte ich mir zumuten? Ich kam mir vor als müsste ich nach einem Beinbruch wieder laufen lernen. Zwar hatte ich aus der Klinik sehr viel für mich mitgenommen, aber die Umsetzung in der Realität schien mir alles andere als einfach. Wie sollte ich mich wieder in unsere Firma eingliedern, zumal von nun fast 3 Monaten alles wieder aufzuarbeiten war. Ich hatte Angst in das gleiche Rad wieder zu gelangen und wieder einen Rückfall zu erleiden. Das wollte ich auf keinen Fall.

Jahrelang hatte ich geschuftet, nebenbei habe ich es noch Jedem recht machen wollen. Es gab ein Problem oder etwas zu erledigen? Keine Sorge, ich hatte immer für alles und jeden eine Lösung parat oder ein offenes Ohr. Und wo war ich selbst geblieben?

Damit war ab sofort ein für alle Mal Schluss!

Ich saß da und dachte nach. Wie konnte ich alles unter einen Hut bekommen und trotzdem auf mich achten? Je mehr ich nachdachte umso klarer wurde ich!

Ich selbst bin der wichtigste Mensch in meinem Leben. An erster Stelle muss es mir gut gehen! Es ist meine Lebenszeit! Und ich will endlich glücklich und zufrieden sein und das Leben leben, dass ich mir wünsche!

Und nach dieser Erkenntnis fing ich an mein Leben auszurichten!

Ich setzte Prioritäten und schaffte mir so endlich den Raum für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben!

Als erstes richtete ich mir Zuhause ein Homeoffice ein und fuhr vorerst nur noch einmal die Woche in mein Büro in unserer Firma. Ich konnte locker alles von Zuhause erledigen und ließ mir von unserem Computerfachmann einen Zugriff von Zuhause auf unseren Firmencomputer einrichten. Eine Rufumleitung von der Firmennummer auf mein Handy ermöglichte es mir alle Anrufe entgegenzunehmen.

So war ich unabhängig und konnte arbeiten wann und wie ich es wollte.

Und da die Selbständigkeit viel Zeit in Anspruch nimmt, nahm ich mir für meinen Haushalt eine Hilfe, die mich alle 14 Tage entlastete, so hatte ich den Kopf für das Wesentliche frei und konnte mir meine Zeit gut einteilen.

Durch meine Umstrukturierung hatte ich mir nun endlich auch Freiräume für mich geschaffen. Nun konnte ich, wenn mir danach war einfach mal raus in die Natur, mir eine Auszeit nehmen. Oder einfach mal zwischendurch das süße Nichtstun genießen. Ich konnte alles tun, wann und wie es mir passte. Das war eine neu gewonnene Freiheit, die mir auch innerlich Ruhe und Frieden brachte. Endlich begriff ich, dass ich der Meister meines Lebens bin!

Ich entscheide was ich tue!

Ich entscheide, wann ich es tue!

Ich entscheide, was mir wichtig ist und was nicht!

Ich selbst entscheide wie ich mein Leben lebe!

Es ist alles im Leben MEINE Entscheidung!

DAS IST FREIHEIT!

Eure Tanja von T ❤ M

Mein Klinikaufenthalt

Die ersten beiden Tage in der Klinik waren der blanke Horror für mich. Beide Tage verbrachte ich in Quarantäne – den ersten Tag davon, ein Samstag, musste ich auf das Ergebnis des Corona Tests warten und am zweiten Tag reagierte ich mit Übelkeit und Durchfall auf ein mir verordnetes Antidepressivum. Und da man sich nicht sicher war, ob ich wirklich auf das Medikament reagierte oder nicht doch irgendeinen Virus hatte, durfte ich den zweiten Tag das Zimmer ebenfalls nicht verlassen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich ohnehin immer noch nicht aufstehen, geschweige denn irgendetwas essen konnte. Mein Zustand war gleichermaßen schlecht. Und die verriegelten Fenster, welche man nur zum Kippen öffnen konnte, machten mir als Klaustrophobikerin ebenfalls zu schaffen. Die Schwestern und Pfleger kümmerten sich rührend um mich, brachten mir Zeitschriften und fragten regelmäßig nach meinem Befinden.

Montagmorgen kam eine Schwester zu mir ins Zimmer, welche ich noch nicht kennen gelernt hatte. Sie stellte sich in unterkühltem, resoluten Ton vor und ich merkte sofort, dass wir keine Freunde werden würden. Dass ausgerechnet Sie mir in guter Erinnerung bleiben würde, hätte ich in diesem Moment niemals gedacht. Von ihr bekam ich weder Mitgefühl noch Fürsorge, ich hatte eher das Gefühl einen Feldwebel vor mir zu haben. Ich fühlte mich einsam und verloren und sehnte mich nach den Schwestern und Pflegern von den letzten beiden Tagen zuvor. Nachdem sie mein unberührtes Frühstück abgeräumt, mir später das Mittagessen brachte und mich wie ein Häufchen Elend im Bett liegen sah sagte sie im barschen Ton “Wenn Sie nichts essen und nicht aufstehen, brauchen sie sich nicht zu wundern, dass es Ihnen schlecht geht, so werden sie mit Sicherheit nicht gesund.“ Ich war tief getroffen, verletzt und wütend zugleich. Ich dachte, was nimmt die sich denn raus, so mit mir zu reden? Sie soll mal hier liegen und so behandelt werden. So eine Frechheit. Ich lag im Bett und weinte.

Doch irgendwann, wie aus dem Nichts, kam eine innere Stimme und sagte „Komm Kind, steh auf, Du schaffst das! Du musst, egal wie! Denk an das was die Schwester zu Dir gesagt hat!“ Mir war übel und schwindelig, doch ich zog mich langsam am Nachttisch hoch und versuchte mich zumindest erst einmal auf die Bettkante zu setzen. Da saß ich dann eine ganze Weile bis mein Zustand sich leicht verbesserte. Vorsichtig stellte ich meine Beine auf den Boden  und stand ganz langsam auf. Sofort wurde ich wieder von meiner Übelkeit übermannt, alles drehte sich um mich und ich legte mich sofort wieder hin. Wieder kam diese Stimme in mir hoch. Und ich startete einen neuen Versuch. Wieder musste ich mich nach kurzer Zeit hinlegen, da die Übelkeit und der Schwindel immer wieder schlimmer wurden. Das Ganze Wiederholte sich mehrere Male, bis ich es schaffte mich am Bett festhaltend, mehrere Schritte zu laufen. Vorsichtig ging ich zum gekippten Fenster und atmete die dort hereinströmende, frische Luft ein. Die Übelkeit und der Schwindel wurden endlich etwas besser. Ich hatte es endlich geschafft aufzustehen!

Ich setzte mich an den Tisch und öffnete den Deckel der über dem Teller meines immer noch auf meinem Tisch stehenden Mittagessens gestülpt war. Es gab Spinattortellini mit Tomatensoße. Eigentlich ein Essen, welches ich liebte. In meinem Zustand aber trieb mir schon der Geruch den Ekel in die Magengegend. Ich musste aber endlich essen, denn ich hatte schon rapide abgenommen, da ich die letzten Wochen kaum etwas zu mir nehmen konnte. Widerwillig schob ich mir einen Tortellini in den Mund und kaute ewig lange darauf herum. Ich zwang mich zum Essen und nach und nach schob ich mir immer wieder einen Tortellini in den Mund, so wie es mein Zustand zuließ. Ich merkte mit jedem Bissen, dass es mir besser ging, der Schwindel ließ nach, mein Kreislauf beruhigte sich. Ich saß geschlagene zwei Stunden vor meinem Teller, aber ich aß die komplette Portion.

Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber ab diesem dritten Tag in der Klinik blieb ich auf den Beinen. Ich bekam einen Klinikplan mit verschiedenen täglichen Anwendungen und die Ärzte stellten mir einen 3-4 wöchigen Aufenthalt in Aussicht. Man stellte mich zusätzlich mit Medikamenten ein. Von nun an ging es mir von Tag zu Tag besser und ich lernte auf mich selbst zu achten. Nach 3 Wochen konnte ich aus der Klinik entlassen werden. Und der Schwester, welche mir die Ansage gemacht hat, bin ich heute noch dankbar!

Eure Tanja von T ❤ M